Familienhund

Der Familienhund.

Familienhund
Der Familienhund.

Die gute Erziehung eines Hundes und Aufklärung des Kindes ist wesentlich, damit Kinder und Hunde gut miteinander auskommen und auch spielen können.

Kinder wie Hunde leben intuitiv, möchten oft spielen, an der frischen Luft sein und kuscheln. Viele Hunde haben Kinder in ihrem ‚Ersatz-Rudel‘, der menschlichen Familie, und manche von ihnen kommen gerade deswegen als Spielgenossen ins Haus.
Grundsätzlich wird empfohlen, erst dann einen Hund in die Familie aufzunehmen, wenn die ‚Familienplanung‘ abgeschlossen ist und das jüngste Kind alt genug für den Kindergarten ist. Andernfalls sind Kompromisse erforderlich.

Im Zusammenleben zwischen Kind und Hund muss es jedoch eindeutige Regeln für alle Beteiligte geben, da es sonst sogar zu schweren Unfällen kommen kann. Wenn man sich derartige Fälle genauer ansieht, trägt zumeist die erziehungsberechtigte Person die Schuld.

Vorteile eines Familienhundes

Kinder in unserer Zeit
Nur Computer und Handy ist auf Dauer nicht ideal für Kinder in unserer Zeit.
Das Spielen mit oder das Spazierengehen mit einem Hund verbessert die allgemeine Fitness und Gesundheit aller Beteiligten. Dies ist besonders wichtig im Zeitalter zunehmender Fettleibigkeit bei Kindern, die oft noch durch die Sucht nach Fernsehen und Computerspielen verstärkt wird.
Eine im Jahr 2004 durchgeführte Studie ergab zudem, dass Kinder, deren Familie ein Haustier besaß, im Laufe des Jahres achtzehn halbe Tage länger am Schulunterricht teilnahm als Kinder ohne Tiere. Die Forscher fanden heraus, dass die Antikörperspiegel bei Kindern mit Haustieren deutlich stabiler waren, was bedeutet, dass sie ein stärkeres Immunsystem hatten.
Mit anderen Worten: Sich mit Haustieren ’schmutzig‘ zu machen, ist viel besser für die natürliche Widerstandsfähigkeit als das Leben in einer kontrollierten, antiseptischen Umgebung.

Für eine große Anzahl von Kindern ist ihr Hund außerdem der einzig wahre Freund. Eine in Deutschland durchgeführte Studie ergab, dass 80 Prozent der befragten Kinder ihren Hund als einen wichtigen Freund und Vertrauten empfanden, während 90 Prozent der Eltern der Meinung waren, dass der Familienhund eine wichtige Rolle beim Erlernen sozialer Fähigkeiten ihrer kleinen Kinder spielt und die Lebensqualität des Kindes verbessert.
In einer anderen Umfrage unter 338 Kindern wurde festgestellt, dass 40 Prozent der Kinder ihren Hund aufsuchen, wenn sie aufgebracht sind, und 85 Prozent sahen ihren Hund als Spielkameraden an.

Aus der Fülle der Forschungsergebnisse zum Thema Haustierbesitz und Kinder sind folgenden Aussagen von besonderer Bedeutung:

  • Hunde sind vertrauensvolle Bewahrer von Geheimnissen und privaten Gedanken, da Kinder oft so zu ihren Haustieren sprechen, wie sie es auch mit ihrem Plüsch-Teddy tun würden.
  • Die Tiere geben Lektionen über das Leben: Fortpflanzung, Geburt, Krankheiten, Unfälle, Tod und Trauer.
  • Sie können helfen, verantwortungsvolles Verhalten bei den Kindern zu entwickeln, die sich um sie kümmern.
  • Sie bauen eine Brücke zur Natur und lehren Respekt vor anderen Lebewesen.

Der passende Hund

zu kleiner Spielkamerad
Ein leider zu kleiner Spielkamerad für ein Kind dieses Alters.
Soll zum Kind ein passender Hund oder besser Welpe dazukommen, muss die familiäre Situation berücksichtigt werden. Dabei ist ein Mastion Napoletano, der schon als Welpe praktisch so groß wie die Racker im Kindergarten ist, oder ein Chihuahua, der nur wenig Freude daran finden wird, von tapsigen Kinderhänden umhergeschleppt zu werden, offensichtlich weniger geeignet.
Der Charakter des Hundes ist wichtig und soll ein Welpe aufgenommen werden, ist es hilfreich die Hundemutter zu kennen. Denn sie trug den Welpen neun Wochen lang aus und hat in den nachfolgenden acht bis zwölf Wochen seinen Charakter geprägt. Ist die Wesensart der Hündin problematisch, sollte man auch von dem Welpen Abstand nehmen, um nicht später Probleme im Zusammenleben mit den Kindern zu bekommen.

Ein Hund sollte auch nicht hauptsächlich deshalb in die Familie aufgenommen werden, weil sich das Kind einen solchen schon lange wünscht. Nur dem Drängen der Kinder nach einem Hund nachzugeben, ist keine gute Idee, denn man sollte daran denken, was mit all den anderen Dingen geschehen ist, um welche diese gebettelt haben und die nur angeschafft wurden, um sie glücklich zu machen.
Denn ein Hund ist ein lebendes und atmendes Wesen, das zwar liebenswert ist, aber auch eine Menge Arbeit und Engagement fordert. Natürlich versprechen viele Kinder dann, sich um den Hund zu kümmern, aber die Realität sieht oft anders aus.
Viele Kinder sind vielleicht auch nicht in der Lage, sich dauerhaft um den Hund zu kümmern, da sich ihre Situation innerhalb der Lebensspanne des Tieres wahrscheinlich erheblich verändert. Schule und Universität, erste Beziehungen usw. verringern die Zeit, die ein älteres Kind zur Verfügung hat.
Die Folge ist, dass die Eltern für das gesamte Leben des Hundes die Hauptbezugspersonen sein werden, obwohl ihre Kinder natürlich sehr wichtige ‚Assistenten‘ sein können.

Die Aufnahme eines Rescue-Hundes wird jedes Mitglied der Familie in irgendeiner Weise betreffen. Alle sollten glücklich sein, mit dem Hund zusammenzuleben, damit dieser sich sicher und geborgen und als Teil der Familie fühlen kann. Insbesondere werden die Kinder zweifellos sehr glücklich sein, einen neuen Hund in ihrem Zuhause willkommen zu heißen. Die Frage ist jedoch, ob der Hund sich auch über die Begegnung mit den Kindern freuen wird.

Die Art und Weise, wie ein Kind gerade mit einem Rescue-Hund umgeht, ist entscheidend für eine erfolgreiche Einführung in eine Familie. Wichtigstes Merkmal ist, dass der Umgang der Kinder mit dem Hund sicher ist. Deshalb müssen sowohl Kinder als auch Hund für diese wechselseitige Beziehung trainiert werden.
Viele Hunde landen in Tierheimen, weil sie mit den Kindern in ihrem Zuhause ungesellig geworden sind. Dies kann sowohl für die Familie als auch für den Hund sehr belastend sein.

Wenn es keine sicheren Anzeichen dafür gibt, dass ein Hund mit Kindern verträglich ist, oder das Tierheim der Meinung ist, dass dieser kein geeigneter Kandidat dafür ist, sollte man das Risiko nicht eingehen. Dies erspart allen Beteiligten möglichen Herzschmerz und es ist besser, sich nach einem Hund umzuschauen.

Erziehung des Familienhundes

Die Erziehung des Hundes sollte natürlich nicht Kindern überlassen werden. Selbst Jugendlichen über zwölf Jahren sollte zum Beispiel ein Schäferhund nur unter Anleitung anvertraut werden.

Sowohl Kinder als auch Hunde lernen auf zwei Arten:

  • Durch Beobachtung ihrer eigenen Art – soziales und beobachtendes Lernen.
  • Durch Ausprobieren – empirisches Lernen.

Die konsequente und artgerechte Erziehung des Vierbeiners ist wichtig und ein Welpe sollte von Beginn an seinen festen Platz in der Familie haben. So muss der Hund seine Rechte, aber ebenso seine Pflichten kennen und es darf keinesfalls passieren, dass er mit dominanten Verhalten gegenüber den Kindern oder sogar Erwachsenen beginnt. Die Folgen können dann nämlich vom gelegentlichen Anknurren bis zu bösen Bissverletzungen reichen.

Außerdem sollte der Hund einem normalen Leben nachgehen dürfen, d.h. er sollte von den Kindern in Ruhe gelassen werden, wenn er auf seinem Platz schläft oder erst recht beim Fressen.
Die Kinder sollten wissen, dass Hunde – und vor allem Welpen – beim Spielen auch Zähne einsetzen und dass deshalb ohne böse Absicht auch manchmal kleinere Schrammen an der Hand vorkommen können.

Der für Hund und Kinder verantwortliche Erwachsene muss als ‚Rudelführer‘ für den notwendigen Ausgleich und die Verständigung sorgen, damit alle beim Spiel und gemeinsamen Umgang zufrieden und glücklich sind.
Eine universelle Anleitung dafür gibt es nicht, da sowohl Hunde als auch Menschen und Kinder jeweils unterschiedlich ‚gestrickt‘ sind und es auf die individuellen Charaktere ankommt.

Hund und Kind
Das Anlernen des Kindes zum richtigen Umgang mit dem Hund ist wichtig.

Die Last der Verantwortung, dass das Kind den Umgang mit dem Hund erlernt, liegt ganz klar auf den Schultern der Erwachsenen. Wenn brutale Trainingsmethoden und Strafen angewendet werden, um den Hund zu erziehen, bringen man auch den Kindern bei, dass Gewalt ein akzeptables Mittel zum Zweck ist.
Wenn dem Hund jedoch Fürsorge und Verständnis entgegengebracht wird, er klare Anweisungen erhält und positive Erfahrungen und bedingungslose Liebe erhält, wird auch das Kind lernen, nicht nur Tiere, sondern auch Menschen zu respektieren.

Der zweite Weg, nach dem sowohl das Kind als auch der Hund lernen, was in ihrem ‚Menschen-Hunde-Rudel‘
akzeptabel ist, sind die Erinnerung an ein Ergebnis als Folge der Handlungen.
Wenn zum Beispiel der Hund ausgiebig gelobt wird, wenn er zum ersten Mal auf ‚Sitz‘ sich hinsetzt, und das Gleiche mit dem Kind gemacht wird, wenn es sanft mit dem Hund umgeht, dann werden beide das Verhalten wahrscheinlich wiederholen, weil sie sich daran erinnern, dass es zu einem Lob führt.

Auf ähnliche Weise lernen Kinder, dass sie, wenn sie sanft und freundlich zu ihrem Hund sind, durch seine Gesellschaft belohnt werden. Indem sie die Wirkung ihrer Handlungen auf den Hund sehen, entwickeln sie wahrscheinlich Empathie und verallgemeinern dies von ihrem Hund auch auf Menschen.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Kinder mit Haustieren in der Familie sozial kompetenter und bei Gleichaltrigen beliebter sind, sich dazu selbst besser fühlen und die Gefühle anderer Kinder besser verstehen können.

Wenn dagegen ein Hund verletzt wird und Schmerzen verspürt – egal von einem unwissenden Kind oder empathielosen Erwachsenen – , stehen ihm nur zwei Reaktionen zur Verfügung: Er kann versuchen, Beschwichtigungsverhalten zu zeigen oder wegzulaufen.
Wenn dies jedoch wiederholt nicht funktioniert, sollte der gesunde Menschenverstand daraus schließen, dass er dann etwas anderes versuchen wird. Er kann ein warnendes Knurren von sich geben oder seine Zähne zeigen, er kann zubeißen, um der Person zu sagen, dass sie sich zurückhalten soll, und wenn alles andere fehlschlägt, kann er seine Zähne ein wenig härter einsetzen, um seinen Standpunkt klarzumachen. Dieses Verhalten ist besonders gegenüber Kindern besorgniserregend, wenn sie die kritischen ‚Frühwarnzeichen‘ möglicherweise nicht kennen oder bemerken.

Daher ist es ist nicht akzeptabel, dass ein Mensch, egal wie jung er ist, ein Tier respektlos behandelt, indem er es verletzt oder ihm Schmerzen zufügt. Dies ist eine grundlegende Lektion, die allen Kindern, unabhängig vom Alter, beigebracht werden sollte. Wenn sie es versäumen, diese Lektion zu lehren, dann hat das Kind einen wichtigen Teil seiner Sozialisierung verpasst. Außerdem riskiert der verantwortliche Erwachsene, dass der Hund das Kind verletzt und dieses Risiko sollte man nicht eingehen.

Daher ist wichtig, dass ein Kind lernt, dass es Folgendes nicht tun darf:

  • Dem Hund in die Augen, den Mund oder in seinen Ohren greifen.
  • Am Schwanz der an den Beinen ziehen.
  • Nicht um den Hund herumrennen, wenn er überdreht ist.
  • Herumschreien oder Herumbrüllen, wenn der Hund in der Nähe ist.
  • Den Hund nicht stören, wenn er sich in seinen Ruhebereich zurückgezogen hat.
  • Nicht den Hund oder sein Futter/Napf berühren, wenn er frisst.
  • Nicht in der Nähe des Hundes laut Lärm machen, wenn dieser schläft, da schlafende Hunde erschrecken können, wenn sie plötzlich geweckt werden.
  • Nicht einen noch unvertrauten Hund um den Hals umarmen, da dies als Bestrafung oder Angriff (das sogenannte Nackenschütteln) verstanden werden könnten.
  • Streicheln oder tätscheln eines noch unvertrauten Hundes, ohne ihn vorher zu fragen. Zuerst sollten die Finger eingezogen werden und den Hund am Handrücken schnuppern lassen.
  • Nicht in der Nähe des Hundes bleiben, wenn er erstarrt, einen anstarrt, knurrt, die Lefzen hebt, zurückweicht oder sich die Haare auf dem Rücken aufstellen. Es ist sehr wichtig, dass alle Familienmitglieder, vor allem aber die Kinder, diese Warnsignale kennen.
Cockerspaniel als Familienhund
Ein Cockerspaniel ist ein idealer Familienhund.

Am besten eignen sich gutmütige, gesunde und wesenssichere Hunde mittlerer Größe zum Spiel mit Kindern. Zu diesen Hunderassen zählt man Golden- und Labrador-Retriever oder Cockerspaniel. Es gibt aber auch gutmütige, größere Rassen für das Spiel mit Kindern, wozu Schäferhunde, Airdaleterrier, Neufundländer und Berner Sennenhunde gehören.

t arrow1 Hier zu Teil II: Kinder und Hunde.


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